Nach dem Ende des 2. Weltkrieges bot Frankfurt ein Bild der Verwüstung. Die Hälfte aller Wohnungen war zerstört. Der größte Teil der Innenstadt und anderer Stadtteile war in ein Trümmerfeld verwandelt worden. Von 32 Kirchen waren in Frankfurt nur sechs unbeschädigt geblieben, ebenso nur acht von insgesamt 28 Gemeindehäusern. Nicht besser sah es bei den Kindergärten und Pfarrhäusern aus. Es bestand in dieser Zeit also nicht nur ein großer Bedarf an Wohnhäusern und öffentlichen Gebäuden, sondern auch an kirchlichen Bauten.
Denn die Menschen, die in der Stadt verblieben waren, und viele, die nach dem Krieg als Flüchtlinge in die Stadt strömten, waren auf die eine oder andere Weise durch die Kriegsgeschehnisse erschüttert worden und suchten nun nach seelsorgerlicher Betreuung und Begleitung. Hinzu kam, dass die ehemals dicht bevölkerte Innenstadt gänzlich zerstört war, und die in die Stadt zurückströmenden Menschen nun in den äußeren Stadtteilen sesshaft wurden.
Zu diesen Stadtteilen gehörte auch Bornheim. Dort gab es zwar die Johanniskirche, aber diese war dem Ansturm bald nicht mehr gewachsen. Die Zahl der Gemeindemitglieder wuchs ständig, so dass schließlich vierzigtausend Protestanten zur Johannisgemeinde zählten. Es wurde also der Plan gefasst, aus der Johannisgemeinde heraus zwei neue Gemeinden zu bilden.
So wurden am 1. April 1955 die Evangelische Heilandsgemeinde sowie die Evangelisch-lutherische Wartburggemeinde gegründet. Die beiden neuen Gemeinden hatten jeweils etwa 10 000 Mitglieder. Als Gemeindesaal und auch als Kirchsaal diente der neu gegründeten Wartburggemeinde zunächst das ehemalige Gemeindehaus der Evangelischen Johannisgemeinde in der Günthersburgallee 94.
Doch schon bald wurde mit den Planungen für den Bau einer eigenen Kirche begonnen. An der Kreuzung Hartmann-Ibach-Straße und Hallgartenstraße wurde ein Grundstück erworben. Hinter diesem Gelände erstreckten sich damals noch Wiesen, Felder und Gärten. Am 19.11. 1959 wurde der erste Spatenstich getan, am 21.02. 1960 folgte die Grundsteinlegung.
Nach nur zweieinhalbjähriger Bauzeit konnte die Wartburgkirche am 18. 02. 1962 eingeweiht und ihrer Bestimmung übergeben werden. Zugleich war neben der Kirche auch ein Pfarrhaus errichtet worden, das dem Pfarrstelleninhaber des Westbezirks der Wartburggemeinde als Wohnung und Amtsitz diente. Das vierstöckige Haus in der Günthersburgallee 94 blieb der Gemeinde als Gemeindehaus erhalten. Dort wohnten der Pfarrstelleninhaber des Ostbezirkes, sowie der jeweilige Hausmeister und andere Mitarbeiter der Gemeinde.
Im Jahre 2003 begannen dann nach einer langen Planungsphase die Arbeiten zum Bau eines neuen Gemeindehauses, das direkt neben der Kirche errichtet wurde. Im Jahre 2004 wurde das neue Haus vollendet, und am Erntedanksonntag desselben Jahres festlich eingeweiht.
2011 schließlich begann der Bau einer Kindertagesstätte auf der Wiese hinter der Kirche, der 2012 fertiggestellt wird.
So kommt zur Vollendung, was bereits beim Bau der Wartburgkirche einmal angedacht und angestrebt worden war: Dass nicht nur die Gottesdienste, sondern das ganze Gemeindeleben sich in der und um die Kirche herum abspielen sollte.